ZEITZEUG:INNEN: GESCHICHTEN AUS CHLY PARIS

Spannende Erzählungen lassen uns in die Geschichte eintauchen. Im Rahmen des Transformationsprojekts GESCHICHTEN AUS CHLY PARIS. EIN ORAL-HISTORY-PROJEKT ZUR FREIÄMTER HUTGEFLECHTINDUSTRIE sammelte das Strohmuseum Wissen zur Freiämter Hutgeflechtindustrie. Die beiden Historiker Daniel Güntert und Corina Haller führten dazu Interviews mit Menschen, die in der Industrie tätig waren oder sich an diese erinnern, und zeichneten diese auf Video auf. Auf diese Weise sicherten sie Erinnerungen und Geschichten rund um die Industrie und bewahrten damit ein Stück Kulturgut.

Das Projekt wurde ermöglicht durch


WALTER BÄCHER
Ehemaliger Geflechtmaschineneinrichter

Walter Bächer (geb. 1942) wollte ursprünglich eine Lehre als Maschinenbauzeichner absolvieren. Er landete dann aber eher zufällig in der Hutgeflechtindustrie und blieb 14 Jahre als Geflechtmaschineneinrichter bei Georges Meyer.

MARTIN BRUGGISSER
Sohn eines Direktors der M. Bruggisser & Cie.

Martin Bruggisser (geb. 1952) wuchs im gleichnamigen Familienunternehmen auf. Die Leitung hatten sein Vater, ein Onkel und ein Cousin inne. Bruggisser hat zahlreiche Erinnerungen; er selbst wurde Lehrer.

MARTHA BÜRGER
Ehemalige Arbeiterin bei Georges Meyer & Cie.

Martha Bürger (geb. 1936) arbeitete bereits früh in der Hutgeflechtindustrie und machte «Stücki». Später durchlief sie verschiedene Stationen, arbeitete als Näherin, Mustermacherin und als teil-selbständige Unterhändlerin, wobei sie Heimarbeiterinnen anlehrte. Für Georges Meyer war sie auch in der Teddybären-Produktion tätig.

KASPAR BURKART
Ehemaliger Angestellter bei Georges Meyer & Cie.

Kaspar Burkart wurde 1935 in Bern geboren. Die Familie zog wegen der Arbeit nach Wohlen um. Wie sein Vater arbeitete Burkart bei Georges Meyer – als Ausläufer und in der Packerei.

GRETI DUBLER
Tochter eines Fabrikanten

Greti Dubler (geb. 1934) lebt ihr ganzes Leben in Wohlen. Ihr Grossvater machte Karriere in der Hutgeflechtindustrie als Kaufmann bei der Firma Walser und Cie AG.

FRANZ FISCHER
Ehemaliger Fergger

Franz Fischer (geb. 1934) und seine ganze Familie hatten eine Beziehung zur Hutgeflechtindustrie: Die Mutter machte Heimarbeit, die Kinder halfen dabei. Später kam Fischer bei seiner Arbeit für die SBB ebenfalls mit den Produkten aus der Hutgeflechtindustrie in Kontakt.

ANNAMARIE FLORY
Tochter und Enkelin von Heimarbeitern

Die Grosseltern und Eltern von Annamarie Flory machten Heimarbeit. Die Familie lebte in Niederwil, wo Annamarie Flory 1940 geboren wurde und noch heute lebt. Flory hat auch noch gute Erinnerungen an die Schwiegermutter, die ebenfalls Heimarbeit machte.

BEATRICE GEISSMANN
Fabrikantentochter

Beatrice Geissmann (geb. 1922) ist eine Fabrikantentochter. Ihre Mutter war die Schwester von Paul Walser, ihre Grosseltern waren Tuchhändler.

KURT GYSIN
Ehemaliger Hutformenmacher

Kurt Gysin (geb. 1936) ist in armen Verhältnissen aufgewachsen. Eigentlich wollte er studieren, war aber gezwungen, eine Lehre zu absolvieren. Gysin lernte Hutformenmacher bei der Firma Ruchti, die die ganze Hutgeflechtindustrie belieferte. Später ging Gysin zur Post.

FELIX HEINIGER
Ehemaliger KV-Lehrling bei Jacob Isler & Cie.

Felix Heiniger (geb. 1944) ist in Villmergen aufgewachsen. Er hat in der Hutgeflechtindustrie bei der Firma Jacob Isler und Co. eine Lehre absolviert. Danach wechselte er die Branche.

OTTILIE HÜMBELI
Tochter des Gärtners bei Dreifuss

Ottilie Hümbeli kam 1930 in Wohlen zur Welt. Den Kontakt zur Hutgeflechtindustrie hatte sie über ihren Vater, der Gärtner bei der Familie Dreifuss war. Ihre Mutter machte Heimarbeit, ihr Mann arbeitete als Fahrer.

PITCH ISLER & SUSANNE KELLER-ISLER
Kinder von Hutmachern

Pitsch Isler (geb. 1948) und Susanne Keller-Isler (geb. 1950) sind Geschwister. Ihre Eltern waren Hutmacher, deren damalige Werkstatt sich heute im Freilichtmuseum Ballenberg befindet.

THERESIA KOHLHEIMER
Heimarbeiterin

Theresia Kohlheimer (geb. 1931) ist gebürtige Österreicherin. Früh kam sie in die Schweiz, wo sie auch ihren Mann kennenlernte. Mit der Hutgeflechtindustrie kam sie über eine Bekannte in Kontakt. Sie machte Heimarbeit und «hütelte».

HANSRUEDI MEIER
Ehemaliger Landwirt und Fuhrhalter

Hansruedi Meier ist in einem Elternhaus aufgewachsen, das bereits seit Generationen mit Pferden arbeitete. Die Familie war hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig und nebenbei im Transportgeschäft. Daher auch die Beziehung zur Hutgeflechtindustrie.

RENÉ MEYER
Ehemaliger Arbeiter bei Georges Meyer & Cie.

René Meyer wurde 1941 geboren und ist in Villmergen aufgewachsen. Seine Mutter arbeitete in der Hutgeflechtindustrie, und er half bereits als Kind mit. Später trat er in die Firma Georges Meyer ein, wo er in der «Chemnitzer-Abteilung» arbeitete.

OTHMAR OETTLI, YVONNE HUWILER-OETTLI
Kinder von Trüllern

Othmar Oettli (geb. 1948) und seine Schwester Yvonne Huwiler-Oettli (geb. 1938) stammen aus einer kinderreichen Familie. Sie lebten in teils sehr einfachen Verhältnissen. Ihre Eltern arbeiteten in der Hutgeflechtindustrie.

MARIANNA QUARATIELLO
Ehemalige Trüllerin

Marianna Quaratiello (geb. 1963) kam in jungen Jahren in die Schweiz und wurde bei der Firma Jacob Isler & Cie. in Wohlen angestellt. Anfangs kehrte sie regelmässig nach Italien zurück, bis sie eine ständige Aufenthaltsbewilligung erhielt. Sie war in der Hutgeflechtindustrie tätig bis zu ihrer Heirat.

RUTH RAMSTEIN-RÄBER
Tochter eines Hutmachers

Ruth Ramstein-Räber (geb. 1950) ist in Wohlen aufgewachsen. Ihr Vater war Hutmacher, ihre Mutter machte Heimarbeit.

DORIS RICHNER-SENN
Angestellte bei Georges Meyer & Cie.

Der Vater von Doris Richner-Senn (geb. 1943) hatte unter anderem eine Kistenfabrik und belieferte die Hutgeflechtindustrie. Sie selbst arbeitete in verschiedenen Abteilungen der Firma Georges Meyer, bis sie eine Familie gründete. Sie wohnte in Boniswil in den Gebäuden einer ehemaligen Manufaktur und engagierte sich später in einer Stiftung für den Nachlass von Georges Meyer.

KARL SAXER
Ehemaliger Angestellter bei Georges Meyer & Cie.

Karl Saxer (geb. 1933) hat nach der Schule bei der Firma Georges Meyer angefangen. Er hat als Mechaniker gearbeitet, Maschinen repariert und eingerichtet.

FRANK SCHÄRER
Ehemaliger Färbermeister

Frank Schärer (geb. 1946) übernahm den Färbereibetrieb in Anglikon von seinem Vater und führte ihn, bis er sich zur Schliessung entschloss. Danach verwaltete und gestaltete er die zahlreichen Immobilien des ehemaligen Industriebetriebs.

HERMANN SEILER
Sohn einer Trüllerin

Die Eltern von Hermann Seiler (geb. 1934) arbeiteten in der Hutgeflechtindustrie als Trüller. Er hat lebhafte Erinnerungen an die Arbeit der Eltern.

OSKAR STÄGER
Ehemaliger Färbermeister

Oskar Stäger (geb. 1939) und seine Brüder führten die Färberei ihrer Eltern in Villmergen weiter.

STEPHAN STÄGER
Ehemaliger KV-Lehrling bei M. Bruggisser & Cie.

Stephan Stäger (geb. 1952) machte die KV-Lehre bei der Firma Bruggisser und arbeitete später unter anderem bei der Swissair und der Schweizerischen Rentenanstalt. Die Firma Bruggisser stellte kurz nach Stägers Lehrzeit den Betrieb ein.

MAX STÖCKLI
Besitzer einer Knöpfliwerkstatt

Max Stöckli (geb. 1949) ist selbst gelernter Feinmechaniker und Landwirt. Zu der Knöpfliwerkstatt kam er durch seine Frau: Deren Grossvater hatte noch als Drechsler in der Werkstatt gearbeitet.

ROBERT STUTZ
Ehemaliger Angestellter bei M. Bruggisser & Cie.

Robert Stutz (geb. 1944) absolvierte die Lehre bei der Firma Bruggisser und arbeitete in späteren Jahren nochmals dort.

PETER C. VOCK
Ehemaliger Direktor bei Georges Meyer & Cie.

Peter C. Vock wurde in die Industriellen-Familie hineingeboren, die Georges Meyer gründete, führte und gross machte. Nach Lehr- und Wanderjahren in der Firma war Peter Vock selbst in der Direktion und massgeblich prägend für das Unternehmen. Mit dem Niedergang der Hutgeflechtindustrie versuchte er noch zu diversifizieren. Schliesslich wurde aber die Produktion eingestellt. Georges Meyer gibt es heute noch. Das Firmenvermögen ist an der Börse angelegt.

MADELEINE WALKER-ISLER
ehemalige Buchhalterin bei Jacob Isler & Cie.

Madeleine Walker-Isler wurde 1940 geboren und ist mit drei Geschwistern in Wohlen aufgewachsen. Sie arbeitete als Buchhalterin bei der Firma Jacob Isler. Ihre Mutter machte Heimarbeit, ihr Vater arbeitete bei der Polizei.

MARIA WERDER-NIETLISBACH
Tochter des Nachtwächters bei Georges Meyer & Cie.

Maria Werder-Nietlisbach (geb. 1933) wohnt seit ihrer Geburt in Wohlen. Ihr Vater arbeitete in der Hutgeflechtindustrie als Nachtwächter, die Mutter machte Heimarbeit.

ELISABETH ZIMMERMANN-MÄSCHLI
ehemalige kaufmännische Angestellte bei Mario Dubler

Elisabeth Zimmermann-Mäschli (geb. 1948) machte eine Lehre bei der Firma von Mario Dubler und arbeitete dort nach dem Lehrabschluss als Kaufmännische Angestellte. Die Firma war im Import-/Exportgeschäft tätig und handelte mit Strohhüten.